Eine Haltung gegenüber dieser Welt, die man sicher nicht mit der Schöpfung mitbekommen hat; ein Leben, das man vielleicht als Geschenk sehen kann, aber auch so, einfach dankbar zu sein, an diesem Schauspiel der Natur Teil nehmen zu dürfen; ein Leben lang eingedeckt mit Arbeit, damit man ja nicht auf eigene Gedanken kommt; ein Leben lang vor sich selbst weglaufen, damit man ja nicht an dem zweifeln muss, was man mit seinem Dasein anstellt.
Kein Mut für einen neuen Anfang vorhanden, kein Mut für ein neues Leben; manchmal hat man so wenig Kraft, dass es einem sogar schwerfällt, aufrecht zu gehen; man kann auch nicht schlafen oder träumen; man kann es auch nicht in andere Phasen des Geistes verdrängen; vielleicht eine eigene Droge des Lebens; vielleicht eine eigene Droge unseres Menschseins.

 

Sich selbst deprimieren, ohne Stolz und Achtung, ohne Zuversicht auf ein Morgen; sich einfach dahintragen lassen; sich einfach von den Wellen des Meeres hinaustragen lassen in den weiten Ozean; wie sehr brennt die Sehnsucht in mir, endlich damit aufhören zu können; wie sehr liebe ich das Leben nach dem Tod; doch nicht mehr, als das Gegenwärtige; meine Sinne sind geschwächt, meine Freude ist mitgenommen; meine Ehrfurcht vor diesem Leben ist mir entschwunden; es bewegen sich keine Massen an mir vorbei, keine Menschen, die ich wirklich in meine Gebete einschließen kann; es ist vielleicht manchmal hoffnungslos; aber doch kann die Seele des Menschen nicht aufgeben, weil auch nichts zum Aufgeben da ist; die Schöpfung dieser Kreation ist aber vollkommen.

 

Wirkliche Ehrfurcht vor dieser von Gott erschaffenen Welt hat man vielleicht erst in seinen letzten Momenten vor dem Tod. Vielleicht kann man sie aber im Traum des Lebens erkennen;
vielleicht hat man doch die Möglichkeit, in dieser, auf den ersten Blick respektlosen Welt, eine gewisse Ehrfurcht vor diesem Dasein zu empfinden; ein neuer Blick in Richtung Leben; ein neuer Blick in Richtung Natur; der Mensch hat noch nicht versagt; der Mensch ist auch nicht auf dem falschen Weg; schon bald wird er wieder das blaue Licht der Zufriedenheit erblicken und seine Bestätigung finden, doch zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Nur ein Mensch, der nicht vertrauen kann, nur ein Menschen der nicht glauben kann, wird daran zweifeln, dass der Mensch Teil dieser Welt ist und es auch noch länger bleiben wird. Manchmal ist der Weg eben sehr unlogisch und kompliziert, aber auch nur, wenn wir ihn mit unserem westlich trainierten Geist betrachten. Jeder Stern am Himmel, eine Hoffnung unserer Herzen.


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